Darß – Winterliche Strandkilometer

Der Februar ist gewiss nicht der Monat, bei dem man als erstes an Ostseeurlaub denkt. Immerhin, auf dem Darß gehört der Februar zu den Monaten mit den geringsten Niederschlägen!
Die Strandbäder, Kioske, Flaniermeilen sind leergefegt, verdunkelt, geschlossen. Verstummte Zivilisation. Parkplätze mit abmontierten Ticketautomaten, verödete Ferienhaussiedlungen, leere Stege in den Hafenbecken, Menschen, die ausnahmslos einheimisch sind.
Wem jetzt ein wohliger Schauer über den Rücken läuft und wer sich nicht sattsehen kann an (fast) menschenleeren Stränden, der ist im Februar auf dem Darß genau richtig!

Die Halbinsel, die sich zwischen Rostock und Stralsund in die Ostsee erstreckt, besteht aus dem Darß im Westen und dem Zingst im Osten. Beide umfassen rund dreißig Kilometer zumeist schnurgerade Sandstrände.

Das Meer reizt mich, oder vielleicht besser der Strand. Dieser schmale Streifen Zwischenwelt, der innerhalb von Sekunden die Seiten wechselt, mal Meer und Mal Land ist. Der dunkel ist und durchdrungen von Feuchtigkeit, umspült vom schaumigen Saum des Meeres, übersät mit Muscheln und Tang und bunten, glänzenden Steinen. In dem sich allerlei Leben herumtreibt, großes und kleines, plattfüßiges, gefiedertes, beschuhtes oder barfüßiges.

Dieses Band wunderbare Welt windet sich über Kilometer ungestört die Küsten von Zingst und Darß entlang. Zur einen Seite weitet sich die Ostsee, eben und tiefblau: eine Einladung für den verknäuelten Geist alltagsgeplagter Mittelgebirgler sich zu entwirren und zu glätten, sich auszudehnen und weit zu werden, die tausend Dinge des Lebens auf dem blauen Tischtuch des Meeres auszubreiten und zu sortieren. Auf der anderen Seite erheben sich die Dünen mit Strandhaferbüscheln und hier und da einer verbogenen Kiefer vor einem dunkelgrünen Wald, der wie eine Wand die Zivilisation und ihre ununterbrochenen Zwischenrufe auf Distanz hält.

Die Füße beginnen zu laufen, einfach so. Es sieht immer so aus, als führte der Strand irgendwohin, an ein Ende, aber hier tut er es irgendwie nicht. Von der Hohen Düne im östlichen Zingst bis zum Nothafen am Darßer Ort erstreckt sich der Nordstrand  über eine Länge von knapp zwanzig Kilometern. Wir nehmen uns zunächst die gut drei Kilometer von Prerow zum Nothafen vor. Der Tag ist blau und klar, vom Osten her wärmt uns die Sonne den Rücken, während der frische Wind uns ein wenig anschiebt.

Spießenten und Stockentenerpel am Nordstrand bei Prerow.

Viel ist nicht los, in der Zwischenwelt, menschenleer, und doch ist es aufregend, vor allem, weil die Elemente an uns rütteln, als wollten sie uns sagen: „Ihr lebt, spürt ihr’s auch?“
Enten, Möwen, Nebelkrähen, Kormorane, ein paar Gänse und Schwäne über uns. Die leeren, weißen Kalkgehäuse der Sandklaffmuscheln knirschen unter unseren Schritten. Die Brandung lärmt und der Wind reißt uns die Worte von den Lippen und weht sie davon. Wir lachen, denn wir leben!

Chloé sucht, inzwischen schon verzweifelt, nach Bernstein. Die kindliche Fantasie gaukelte ihr vor, sie würde mit dem gefüllten Eimerchen zurückkehren und die Erkenntnis, dass es Mühsal – oder Glück – ist, den Bernstein zu finden, lässt sie etwas mürrisch dreinschauen.
Ephraim rennt die ganzen drei Kilometer. Er rennt oft und viel, aber hier am Strand ist eine unsichtbare Kraft, die ihn antreibt. Einige Male plumpst er in den Sand und gräbt mit den Händen darin. Ich bin fasziniert von dieser kindlichen Sehnsucht des Begreifens, der Lust des Berührens, Spürens und Erforschens. Es genügt nicht, die Dinge nur zu betrachten.
Jane hält die Hand ihres Vaters. Er ist ihr Anker in dieser stürmischen, lauten, kalten Phase unseres Daseins. Hatte sie tags zuvor ihr Eimerchen noch mit beiden Händen im Muschelschill schaufelnd gefüllt, vergräbt sie sie heute öfter in ihren Jackentaschen. Sie vollbringt Wunder, während ihre kleinen Beine über den schlüpfrigen Untergrund marschieren. Ich beobachte sie und in mir wird ein Gedanke zur tiefen Sicherheit: der Mensch ist fürs Laufen geschaffen.

Den Eingang zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft am Nordstrand kurz vorm Nothafen am Darßer Ort markiert dieser einem Totem anheimelnde Pfahl.

Und dann ist der Strand plötzlich doch zu Ende. Er verschmälert sich, die Düne verliert sich in der Vegetation und vor uns zerschneidet der Kanal zum Nothafen den kleinen Rest Strand. Ein Bohlenweg führt zum Hafenbecken, das eigentlich ein See und nur an einer kleinen Uferzone mit einer Mauer befestigt ist. Hinter dem Dünenwald ist es mit einem Mal still und warm. Der Wind flaut ab, das Meer rauscht nur noch von Ferne. Der See verschwindet in einer Weite aus gelbbraunem Schilf, aus dem heimliche Wesen hörbar werden.  Im Hafen liegt der Seenotkreuzer „Theo Fischer“ von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Einige unbemannte Fischkutter schlafen an den Stegen. Im Schilfrand stehen Graureiher. Kormorane hocken mit aufgestellten Flügeln auf der Kanalmauer in der Brise. Zwergtaucher hüpfen wie Korken auf den Wellen. Ein Paar Graugänse schnattert und flattert vor dem Steg, der quer über den südlichen Teil des Sees von einem Ufer zum anderen führt. Das Wasser ist glasklar. Über dem Waldrand taucht ein Seeadler auf, kurz nur und zu weit weg für ein anständiges Foto. Es ist Ende Februar, doch der Frühling guckt in diesem Jahr schon früh um die Ecke. Bei milden zehn Grad lädt der Steg zum Verweilen ein, zum Verschmelzen mit der Landschaft.

Der Nothafen Darßer Ort war zu DDR-Zeiten ein Militärhafen. Seit Gründung des Nationalparks 1990 befindet sich der daraus entstandene Stützpunkt der Seenotretter inmitten der Kernzone des Naturschutzgebietes. Für den Naturschutz keine optimale Lösung, doch ein alternativer Standort ist entlang der schnurgeraden Küstenlinie von Darß und Zingst nicht so leicht zu finden.

Wir sind mitten im Nationalpark. Bis zum Leuchtturm und dem NATUREUM sind es noch gute drei Kilometer durch sumpfige Schilfränder, Erlenwald und über Dünen. Um die Natur zu schonen, wurde ein Bohlenweg errichtet, der fast die gesamte Wegstrecke zwischen dem Seeufer und über die Dünenwälle führt. Nach dem ersten Kilometer teilt sich der Weg. Jane, Ephraim und ihr Vater folgen dem kürzeren Stück zum Leuchtturm, Chloé und ich nehmen den dreieinhalb Kilometer langen Rundweg entlang des Libbertsees, den vorgelagerten Hochsanden und des Weststrandes.
Umgeben vom Duft der Kiefern, dem gleißenden Licht in den Dünen und der blauen Weite der Brackwassersee mit Inseln von Schilf und Sandbänken folgen wir dem Pfad. Im Kopf macht sich ein wohliger Gedanke breit: bis hierher muss man erst einmal kommen. Uns trennen Kilometer von der Zivilisation (wenn man mal den Nothafen außer Acht lässt, der genau aus diesem Grund da ist). Wald, Strand, Dünen und Sumpf – man kann natürlich das Fahrrad nehmen, oder die Pferdekutsche von Prerow – aber diese Distanz zu Fuß zu erlaufen, schafft erst die Nähe zur Natur.

Chloé und ich stehen auf einem Beobachtungsturm. Neben uns hämmert ein Buntspechtmädchen eine ganze Weile unbeeindruckt auf einen Kiefernast ein. Vor uns im See Höckerschwäne, Stockenten, Reiherenten, Schellenten. Fern die Brandungswellen vor den Sandbänken. Der Ort ist wild und lebendig, ständig in Bewegung durch die Strömungen und die Sandablagerungen. Wir stehen lange, trinken warmen Tee aus der Thermokanne und lauschen dem feinen siie-siie-siie der Wintergoldhähnchen, die wie Schatten in den verkrüppelten Kiefern herumturnen. Chloé hat Glück und sieht eins im Sonnenlicht hocken, während mein Blick nur den grauen Silhouetten zwischen den Ästen folgt.

Ein älteres Paar erscheint mit pubertierendem Enkelkind. Sie klettern auf den Turm, machen ein Foto und sagen: „Ganz schön stürmisch…“
Dann verschwinden sie wieder.

Auch wir machen uns auf den Weg, schließlich wartet der andere Teil der Familie sicher schon am Leuchtturm. Doch in den Dünen ist es herrlich. Der Weg sieht aus wie aus einem Märchenfilm, Alice im Wunderland vielleicht, kurvig, hügelig, gewunden in einer unwirklichen, gleißenden Landschaft. Der Leuchtturm taucht darin plötzlich auf und einem Durchbruch im Dünenwall folgend, purzeln wir auch schon hinunter zum Strand. Ein Bauzaun versperrt den Weg nach Norden in die Kernzone des Nationalparks, dem eigentlichen Darßer Ort. Einer Welt in Zeitlupe, in der die Meeresströmung Sand hin und her wälzt, der Wind das Wasser schiebt und den Sand zu Bänken und Dünen auftürmt, der Strandhafer seine Wurzeln schlägt und erste Stabilität in diese unstete Landschaft bringt.

Der Holzbohlenweg zum Weststrand führt über stille Dünenhügel. Mit etwas Glück ist man hier zur rechten Zeit am rechten Ort und kann dem Seeadler begegnen.

Der Weststrand ist anders als der Nordstrand, dunkler, glatter, steiniger. Aber auch feuchter und rings um die Lachen schlüpfrig wie Treibsand. Chloé wieder auf Bernsteinsuche.

Weststrand beim Darßer Ort.

Der 170 Jahre alte Leuchtturm befindet sich in einem Gehöft, in welchem der Oberwärter und die Maschinisten lebten. Das Feuer wurde bis 1936 mit Petroleum betrieben, worauf der Lagerbunker zurückgeht, in welchem heute wechselnde Ausstellungen zur Natur auf dem Darß gezeigt werden. Im ehemaligen Stallgebäude sind drei Aquarien untergebracht und das Oberwärterhaus beherbergt heute ein Café.
Im Wärterhaus, welches baulich mit dem 35 Meter hohen Ziegelturm verschmolzen ist, findet sich die Ausstellung des NATUREUM, eine kleine, unspektakuläre Präsentation der Fauna sowie dem Bernstein und anderen Gesteinen der Ostseeküste. Doch die Ausstellung vermag unsere Kinder zu begeistern. Voller Elan bestimmen sie die ihnen bekannten Tierarten und studieren regelrecht die Formen des Bernsteins, als wollten sie gewappnet sein für den nächsten Strandspaziergang.

Leuchtturm Darßer Ort.

Aber der Weg führt zunächst durch den Darßwald zurück nach Prerow. Nach einigen Überlegungen, eine bereitstehende Pferdekutsche zu nutzen, entscheiden wir uns doch für den fünf Kilometer langen Leuchtturmweg zu Fuß. Der Weg ist schön, die Luft frisch und würzig. Doch der Körper spürt nun allmählich die Strandkilometer vom Vormittag und ich wünschte, wenigstens als psychologische Stütze, es gäbe mehr Schilder auf dem Weg, die den Fortschritt nachvollziehbar in Zahlen ausdrücken. So wird die Monotonie des Waldes schnell drückend. Überhaupt habe ich mir diesen Wald anders vorgestellt. Ja, er ist märchenhaft, lichtdurchflutet und moossaftig, selbst jetzt im Februar. Aber er ist still und leer. Kein einziger Vogel ist zu hören, auch nicht in der Ferne. Kein Specht rumort, keine Krähe ruft. Ein größtenteils naturbelassener Wald, den auf 47 Quadratkilometern nur 36 Wege durchziehen, sollte er nicht lebendiger wirken? Auch später, an den darauffolgenden Tagen, werde ich diesen Eindruck vom Wald nicht wieder los.

Am nächsten Morgen sind wir schon früh in Ahrenshoop. Nach den gut zwölf Kilometern vom Vortag, die mir am Abend merklich in jedem Muskel steckten und ich mich fragte, wie es sein kann, dass unsere Kinder diese Strecke so mühelos bewältigen konnten, geht es mir erstaunlich gut an diesem schönen Wintertag. Am Weststrand ist es etwas ruhiger, denn nach wie vor kommt der eisige Wind aus Nordost und hinter den Dünen und dem Darßwald liegt der Ahrenshooper Strand geschützt. Wir purzeln wieder durch den Sandwall in die Zwischenwelt hinunter. Die Abbruchkante, an der sich das Meer zu schaffen macht, ist deutlich zu sehen und um den Höhenunterschied auszugleichen, wird regelmäßig eine kleine Sandrampe an den Übergängen aufgeschüttet.

Wir sind unterwegs zum Hochufer südlich von Ahrenshoop. Es sind vom Strandzugang Nummer 12 bis zum Wellenbrecher etwa zwei Kilometer. Reihen von Buhnen zerschneiden über die gesamte Weglänge die Wellenfront. An den von Moos, Algen, Flechten und Muscheln überzogenen Holzpfählen trudeln Stockenten und Silbermöwen.

„Von hier aus kann man die Dinge mal anders betrachten, indem man andere Dinge betrachtet.“ –Nina Petri

Gelesen auf einer Bank am Strandübergang 12 in Ahrenshoop


Auf halbem Wege entdeckt Ephraim ein vergessenes Boot im Sand, kapert es und findet Eis darin, welches er wie kostbares Raubgut mit stolzgeschwellter Brust präsentiert.
Eine Mantelmöwe macht morgendliches Yoga. Ihre Dehnübungen sehen aus wie der Sonnengruß.

Endlich entdecke ich auf einer Buhne winzig kleine, weiße Federgeschöpfe, flink und unstet. Es sind vier Individuen, doch sie bewegen sich wie ein einziger Organismus, koordiniert und zielstrebig. Es sind Sanderlinge und sie bleiben neben der prächtigen Mantelmöwe nicht die einzige aviäre Erstbeobachtung an diesem Tag. Wenig später, die Sanderlinge sind inzwischen von den Buhnen auf den Sand geflattert und – mit Wehmut sehe ich ihnen nach – in beachtlichem Tempo dem Spülsaum gefolgt, nähern wir uns dem Wellenbrecher. Die langgezogene, schwarzgraue Mauer aus Felsbrocken soll den Badestrand schützen. Das Meer schwippt und schwappt hektisch an den Enden des Schutzwalls und mittendrin ein prächtiges, strahlend weißes Tier, das sich an den anhaftenden Miesmuschelbänken zu schaffen macht. Schon von weitem fällt er mir auf, der Eiderentenerpel. Sein Prachtkleid ist ein ähnliches Kunstwerk wie das der Eisenten an der Prerower Seebrücke. Am meisten beeindruckt mich der grüne Bereich am Hinterkopf. Es ist die Farbe, dieses Grün, das mich an gar nichts Bekanntes erinnert. Eine Art graues Grün, aber dennoch leuchtend, intensiv und zart zugleich. Einzigartig. Inzwischen habe ich hier und da Bemerkungen von Naturbeobachtern vernommen, denen ein solches faszinierendes Detail schier den Verstand raubte, sie in Euphorie versetzte und den kindlichen Reflex aktivierte, das Gesehene berühren und spüren zu wollen, ganz nah. Es ist wie ein unbändiger Hunger, der mich überfällt, als die Eiderente so unverhofft in meinem Leben auftaucht und ich weiß mir nicht anders zu helfen, als unanständig viele Fotos von diesem bezaubernden Geschöpf zu machen.

Hinter dem Badestrand beginnt das Hochufer und die Brandung nimmt merklich zu, da es keine Buhnen mehr gibt. Inmitten des anschwellenden  Wellenkonzerts stehen Männer in Wathosen mit Angeln im eisigen Wasser. Die Brandungsangler hoffen hier auf Meerforellen, Hornhechte, Dorsche und Plattfisch. Das Revier zieht sich bis nach Wustrow hinunter. Wie Perlen auf einer Schnur stehen die Angler in den Wellen vorm Hochufer. Die Passage unterhalb der Abbruchkante ist mittlerweile gesperrt, allerdings nur durch ein Schild und auch die Angler müssen ja irgendwie in die Brandung gekommen sein. Wir respektieren jedenfalls den unmissverständlichen Hinweis des Schildes und folgen oberhalb des Hochufers einem schmalen Pfad. Über Feldwege geht es zurück nach Ahrenshoop. Am Touristeninfozentrum ziehen wir den Strand dann doch wieder der Straße vor und wenn es nicht schon auf Mittag zugehen würde, könnten wir noch etliche Strandkilometer weiter nordwärts wandern. Aber die Kinder haben sich Blaubeerpfannkuchen mit Schlagsahne ausgedacht, und darauf hab ich auch Lust.

Auf den drei Strandkilometern zwischen Ahrenshoop und Wustrow sind Brandungsangler keine Seltenheit.

Das Meer ist so schön, weil es immer anders aussieht, obwohl es doch immer das gleiche Meer ist. Es verändert sich im Licht, im Wind, in der Temperatur und auch mit den Lebewesen, die es umringen und durchdringen.
Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang erreichen wir den Nordstrand westlich von der Zingster Seebrücke. Der Abendhimmel bekommt schon etwas Farbe und das Meer geht von einem Kobaltblau weit draußen in ein Pastellrosa zwischen den Buhnen über. Der Ostwind ist zur Ruhe gekommen und hinterlässt die See blank wie einen Spiegel.
Zwischen den Enten und Möwen trudeln Angler in Belly-Booten umher. Diese schlauchbootartigen Schwimmhilfen sind immer da beliebt, wo Motorboote nicht erlaubt sind, aber reichlich Fisch vorhanden ist. Auch von den Seebrücken aus darf zu bestimmten Zeiten geangelt werden.

Zingst, Nordstrand.

„Und… zappelt was?“, fragt Ephraim mit dem Selbstbewusstsein eines Siebenjährigen, ohne auf die Antwort des Anglers zu warten. Er will die Tauchglocke begutachten. Also unterhält sich Chloé ein bisschen mit dem gutmütigen Mann auf der Seebrücke, der ihr erklärt, dass es nicht mehr so leicht ist, Fische so nah am Ufer zu angeln, weil es immer weniger gibt.

Für die Tauchgondel ist es inzwischen zu spät, die letzte Tauchfahrt endet soeben. Dafür beginnt auf dem glatten Meer vor den Buhnen ein anderes Schauspiel: Mittelsäger in Paarungslaune. Die großen Entenvögel mit der ausgefallenen Gefiederfrisur liefern sich im Abendrot amüsante Verfolgungsjagden. Während sie scheinbar über das Wasser rennen, wirken sie wie Comicfiguren mit Schaufelradantrieb. Das Spektakel lockt auch Vogelbeobachter mit armlangen Objektiven über die Dünen. Damit können sie sicher auch die Trauerenten weiter draußen beobachten, die in kleinen Trüppchen nach Muscheln tauchen und vom Strand aus nur wie kleine Punkte aussehen.

Tauchgondel an der Zingster Seebrücke.

In den vier Tagen unserer kurzen Darß-Reise sind wir etwa dreißig Kilometer gelaufen, vornehmlich am Strand, ein wenig durch den Darßwald und noch etwas weniger am Bodden bei Zingst.

Als Empfehlung für den Familienurlaub abschließend noch unsere Unterkunft in der Ferienwohnung Ostseebrise in Prerow, direkt am Waldrand gelegen und mit Platz für fünf Personen. In der Maisonettewohnung gibt es eine bestens ausgestattete Küche, zwei Duschbäder und drei Schlafzimmer mit einem Einzelbett und zwei Doppelbetten.

Prerow ist im Gegensatz zu den etwas mondäneren Ostseebädern Zingst und Ahrenshoop ein echter Familienort. Es gibt viele schöne Spielplätze, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Der Ort ist bunt, nicht zuletzt wegen der wunderschönen Holzhäuser mit Terrassen und Pergolen, Veranden und Balkonen und den einzigartigen Holztüren, und am besten auf einem Stadtbummel entlang der Waldstraße zu erkunden. Wer es noch ruhiger mag, ist in den Boddenortschaften Wieck und Born genau richtig, abseits vom Trubel der Strände.

Links

zum GURKENGLAS


Informieren
Offizielle Seite des Ostseebades Prerow
Offizielle Seite des Ostseebades Ahrenshoop
Offizielle Seite des Ostseeheilbades Zingst
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Leuchtturm Darßer Ort (bei fischland-darss-zingst.net)

Wohnen
Ferienwohnung Ostseebrise (bei traum-ferienwohnungen.de)

Erleben
NATUREUM Darßer Ort
Tauchgondel Zingst
Experimentarium Zingst
Wandertouren auf dem Darß und dem Zingst (bei traumziel-mv.de – Natur erleben in Mecklenburg-Vorpommern)


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